Automobile Trends der Zukunft: Nicht alles, was technisch möglich ist, wird automatisch zum Erfolgsmodell

Die Zukunft voraussagen? Daran haben sich schon viele versucht. Jules Verne zum Beispiel. Schon 1863 erdachte er motorgetriebene Fahrzeuge, die die Straßen von Paris verstopfen würden. Das entsprechende Manuskript wurde erst spät entdeckt und belegt, dass der berühmte französische Science-Fiction-Autor scheinbar in die Glaskugel geschaut hat. Beim amerikanischen Autokonzern Chrysler sahen die Chefentwickler Mitte des vorherigen Jahrhunderts für Fahrzeuge mit Düsenantrieb eine strahlende Zukunft voraus. Am Ende wurden jedoch nur gerade einmal einhundert Exemplare gebaut. Stellenweise wurden tatsächlich sogar kleine mobile Atomreaktoren projektiert – das Thema Sicherheit spielte im Kalten Krieg keine so große Rolle – ein immenses Nuklearwaffenarsenal war den Bürgern eh allgegenwärtig präsent. Der Chefdesigner des US-Konzerns General Motors, Harley Earl, träumte früh von Autos mit besonderen Fähigkeiten, die bei stockendem Verkehr abheben können. Wirklichkeit wurden sie bis heute nicht.

Automobile Trends von morgen

Um Entwicklungen vorherzusehen, braucht es viel Wissen, Kompetenz und auch ein wenig Glück. Ende der 1950er Jahre propagierten Stadtplaner die autogerechte Stadt als Maßstab. Der ungehinderte Verkehrsfluss des Autos sollte bei allen Planungen über allem stehen. Wenige Jahre später, Anfang der 1970er, standen Kritiker der Idee schon deutlich skeptischer gegenüber. Heute geht die Diskussion eher in Richtung autofreie Städte. Oslo will damit als erste europäische Metropole ernst machen: Ab 2019 sollen Autos aus dem Innenstadtbereich der norwegischen Hauptstadt verbannt sein.

Das alles geht nicht spurlos an der Parkenbranche vorüber. Denn automobile Trends der Zukunft beeinflussen auch die Art und Weise, wie die Menschen ihre Fahrzeuge parken. Ende der 1980er Jahre ahnte auch noch niemand, dass ein Jahrzehnt später die Videoüberwachung sowie die elektronische Vernetzung von Sicherheitseinrichtungen große Bedeutung erlangen würden. Heute sind sie nicht mehr wegzudenken. Gerade technische Neu- oder Weiterentwicklungen sorgen für erhebliche Umwälzungsprozesse.

Praxisfern: Auto-Silo und Paternoster-Parken

Doch nicht alles, was technisch möglich ist, wird dann auch automatisch zum Erfolgsmodell. In dem 1961 erschienenen Buch „Parkbauten“ von Otto Sill blickte der Autor nach Basel, hier war erst vor kurzem ein automatisches Auto-Silo errichtet worden. Sill sah darin ein Parkhaus mit Zukunft. Flächendeckend durchgesetzt hat sich diese Technik nicht. Genauso wenig wie das Paternoster-Parken, weil es sich in der Praxis nicht bewährt hat.

Wenn also in naher oder ferner Zukunft doch noch fliegende Autos erfunden werden, muss sich die Parkenbranche wenig Sorgen machen. Denn auch fliegende Autos müssen ja irgendwo abgestellt werden.

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Veröffentlicht am: 14. Dezember 2017Kategorien: Im Rückspiegel0 Kommentare on Als damals heute noch Zukunft warAnsichten: 4455